11. Fürst von Wrede Rallye
06. April 2013

Am 06. April 2013 war es endlich wieder soweit, die Saison für Karl und Jürgen hat begonnen. Das erste Rennen des Jahres, mittlerweile "fast" obligatorisch der Start bei der Rallye des MSC Jura, der Fürst von Wrede Rallye. Beide starteten heuer bereits zum dritten Mal bei dieser Rallye. Im ersten Jahr noch der Ausrutscher bei der ersten Wertungsprüfung in den Graben, reichte es 2012 bei der Jubiläumsveranstaltung "10 Jahre Fürst von Wrede Rallye" schon zum zweiten Platz. Und heuer? Schau`n mer mal.
Die Abnahme am Freitag erledigte Karl ganz alleine und normalerweise hätte es auch keine Probleme gegeben, aber anscheinend waren die Rennanzüge des Teams nicht regelkonform. Eine Zulassungsnummer fehlte. Das Auto selbst ging ohne Probleme durch die Abnahme.
Doch woher sollte man so schnell neue Rennanzüge bekommen? Eine Lösung fand sich nicht, weshalb Fahrer und Beifahrer mit den bei Auto-Cross-, Stock-Car Rennen und in verschiedenen anderen Wettbewerben zugelassenen Rennanzügen startete.
Diese Jahr gab es zwei Wertungsprüfungen weniger zu fahren, vielleicht war es der Tatsache geschuldet, dass man im Vorjahr die letzten Wertungsprüfungen bei Dunkelheit fahren musste. Auch der Ablauf war etwas anders, so fuhr man die beiden Wertungsprüfungen Sandsee (bei Mischelbach) gleich hintereinander als WP 1 und WP 2. Dazwischen wurde ein technischer Halt im Gewerbegebiet von Pleinfeld eingerichtet. Die ersten beiden WP`s waren auch etwas länger, denn sie wurden am Ortsende von Mischelbach und nicht erst im Waldstück hoch zum Schloss gestartet. Die anderen WP`s waren an den gleichen Örtlichkeiten wie die Jahre zuvor, wurden aber in entgegengesetzter Richtung gefahren.
Das Abfahren der Wertungsprüfungen für den Aufschrieb zeigte erstmals die Strecke, welche in guter Verfassung war. Der Aufschrieb selbst war ähnlich kurz wie die letzten Male. Es gingen alle drei Streckenführungen auf ein Blatt Papier. Karl grinste nur.
Mit der Startnummer 99 hatte man den letzten Startplatz, aber das musste ja nicht unbedingt ein Nachteil sein. Nach der obligatorischen Vorstellung des Teams am Ellinger Schloss ging es endlich auf die Strecke. Die Wartezeit zum Start der WP 1 war gering, anscheinend gab es nicht viele Unfälle im Waldstück, auch das war erfreulich. Doch dann passierte es: Vor dem Start eine erneute Prüfung der Rennanzüge. Natürlich hatten die Rennanzüge über Nacht keine FIA-Zulassung erhalten. So wurden man notiert. War`s das? Hat das Konsequenzen auf den Start bei der Rallye? Keiner der am Start anwesenden Verantwortlichen konnte den beiden hierauf eine Antwort geben. Man sollte halt mal starten. Und das taten sie auch.
Karl fuhr die WP ohne Fehler. Sie machte Spaß wie auch schon die Jahre zuvor. Allerdings war er im Gegensatz zu Jürgen der Meinung, man hätte im Wald noch deutlich schneller fahren können. Außerdem ärgerte er sich, dass er für seinen Beifahrer und Schwager bei der Einfahrt ins zweite Waldstück anbremste. Schließlich war das Jürgens einzige "Angststelle" und eigentlich wollte Karl nicht bremsen. Aber was tut man nicht für seinen Schwager.

Auch nach dem technischen Halt in Pleinfeld lief die zweite WP in Sandsee ohne Probleme. Eigentlich müsste man ja gut dabei sein, Fehler hatten sie keinen gemacht. Und tatsächlich, in der Mittagspause wurden die Fahrzeiten veröffentlicht und nach den beiden WP`s in Sandsee lagen sie auf dem ersten Platz in ihrer Klasse.
Jetzt wurden erstmal Reifen gewechselt. Die Winterreifen mussten runter. Waren in der WP Sandsee noch hauptsächlich Waldwege zu befahren, war der Asphaltanteil bei den weiteren Wertungsprüfungen deutlich höher, weswegen Slicks die bessere Alternative waren.
Die anderen WP`s wurden jetzt abwechselnd gefahren. Zeiten wurden keine mehr veröffentlicht, weswegen man nicht genau einschätzen konnte, wo man eigentlich lag. Der größte Schock geschah aber gleich nach der Mittagspause bei der Ausfahrt. Das Team wurde nicht mehr in der Starterliste geführt. Wurden sie wegen der Rennanzüge disqualifiziert? Keiner wusste es, sie sollten halt wieder einfach mal fahren.
Auch die anderen WP`s fuhr Karl ohne Fehler. Eine perfekte Leistung an diesem Tag. Einzig aufregend bei der WP in Massenbach, bei welcher ein Rundkurs dreimal gefahren werden musste, als Karl auf einen vorausfahrenden Starter aufholte. Jürgen bemerkte bereits bei der letzen Umfahrt des Rundkurses, dass Karl`s Jagdtrieb ausgebrochen war. Er hatte einen Gegner im Visier und wollte aufholen. Karl bremste überhaupt nicht mehr und flog fast über den Kurs. Und tatsächlich, etwa 500 Meter vor der Ziellinie hatte er das vorausfahrende Auto eingeholt. Die Straße war an dieser Stelle aber nicht so breit, dass zwei Fahrzeuge nebeneinander fahren bzw. man überholen konnten. Wer Karl kennt, weiß, dass ihm das aber egal ist. Der Vorausfahrende machte fair Platz und versuchte etwas nach rechts aufs Bankett auszuweichen. Karl aber überholte durch den Acker und das auch noch ohne Zeitverlust. Wahnsinn!! Im Ziel merkte Karl aber selbst, dass das am Limit war. Körperlich so angestrengt wie nach dieser WP war er das ganze Wochenende nicht.
Doch wo stand das Team nach den Wertungsprüfungen, war es überhaupt noch in der Wertung? Bei der Einfahrt in das Parc Fermè wurde man dann erneut kontrolliert. Karl und Jürgen wurden gestoppt und von einem Sportkommissar angesprochen. Er erwähnte noch einmal die nicht zugelassenen Rennanzüge. Er meinte, dass dies Konsequenzen vom Dachverband nach sich ziehen wird, aber auf die heutige Veranstaltung keinen Einfluss haben wird. Gott sei Dank, das Team war noch in der Wertung.
Die Auswertung der Ergebnisse verzögerte sich dann etwas, die Siegerehrung fand erst nach 22 Uhr statt. Doch dann hatte das Warten ein Ende und Karl und Jürgen krönten die tolle Leistung des Tages mit dem Klassensieg. Schöner konnte dieser Tag nicht enden.
Zu guter Letzt haben sich die beiden fest versprochen, bis zum nächsten Start definitiv neue, auch von der FIA zugelassene Rennanzüge zu besitzen. So eine Ungewissheit über eine mögliche Disqualifizierung wollten sie nicht noch einmal erleben. Spätestens bis zur Mossandl Rallye im Herbst soll es so weit sein.
JB

Mossandel Rallye
09./10. November 2013
Am 09.und 10.11.2013 war es wieder soweit, Karls Lieblingsrallye in Mamming, die Mossandl Rallye stand wieder auf dem Programm. Hoffentlich sollte es nicht so schwierig sein die Rallye zu fahren, wie ein Zimmer für die Übernachtung in Mamming zu erhalten. Das Team musste dieses Mal in Landau übernachten, beim nächsten Mal halt einfach früher buchen.
Am Freitagnachmittag machten sich Karl und Jürgen auf den Weg. Sie hatten Glück und kamen ohne Verzögerung nach Mamming, was dazu führte, dass sie mit eine der ersten bei der technischen Abnahme waren.
Für diesen Abend hatten sie sich nicht viel vorgenommen. Beim Abendessen in der Pension wurden schon die ersten Studien der Wertungsprüfungen durchgegangen. Hatte man doch bei der Abnahme zumindest einen Flyer mit der groben Streckenführung erhalten. Viel hatte sich nicht geändert, eine neue Wertungsprüfung mit einem Rundkurs wurde jedoch eingeführt.
Am Samstagmorgen musste sie hungrig ins Fahrerlager, das Frühstück wurde erst viel später serviert. Musste man doch schon zeitig im Fahrerlager sein. Das Abfahren der Strecke war wieder mal entspannend für Jürgen. Karl ließ ihn keinen Aufschrieb machen. "Das schaffen wir auch so, ich fahr eh nur auf Sicht".
Durch das zügige Abfahren der Wertungsprüfungen und den deutlichen Zeitgewinn beim "verkürzten" Aufschrieb sorgte unser Team beim McDonald's in Landau noch für Aufsehen, denn irgendwie musste ja das verpasste Frühstück wieder reingeholt werden.
Zurück im Fahrerlager montierte Karl unter ständigem Jammern, dass dies doch eigentlich die Aufgabe eines Beifahrers wäre, noch die Reifen um und zog nagelneue Winterreifen auf. Jetzt konnte es losgehen. Die erste Wertungsprüfung stand an. Doch vorher langes Warten. Als Starter in der "kleinen" Klasse fährt man halt als Letzter raus.
Endlich an der Wertungsprüfung angekommen, ging`s schon los. Wenigstens hier musste man nicht mehr warten. Jürgen hatte ebenfalls Glück, so musste dieses Jahr nicht per Maschine abgestempelt werden, denn der Veranstalter hatte wieder Streckenposten dafür abgestellt. Sehr beifahrerfreundlich.
Die erste Wertungsprüfung lief gut und sofort ging`s zur nächsten. Auf den Überführungsetappen langsam fahren, ja keine Tempoüberschreitung, hatte das Team doch letztes Jahr lange gezittert, da sie dachten "geblitzt" worden zu sein und damit eine Strafe zu erhalten. Auch auf der zweiten Wertungsprüfung machte sie keine Fehler und wurden immer zuversichtlicher.
Die ersten vier Wertungsprüfungen sind halt doch mit einem höheren Asphaltanteil, was bei nur 116 PS schon ein Nachteil ist. Aber Karl meinte, fehlende PS werden durch "Wahnsinn" ersetzt. Einziges Problem bei Wertungsprüfung 1 und 3, ein Fahrzeug hatte wohl Öl- bzw. Benzinprobleme und verteilte einen großen Film auf der Rennstrecke, was zu teilweise groben Rutschern führte. Karl konnte die Balance und sein Fahrzeug aber auf der Strecke halten. Jürgen war es mehrfach nicht mehr wohl in seiner Haut.
Mittags dann die große Frage für das Team: Wie weit liegen sie zurück. Endlich der Aushang und siehe da, zweiter Platz nach den ersten vier Wertungsprüfungen und jetzt kam der Schotter. Das ließ doch mal hoffen. Die Führenden waren nur etwa 20 Sekunden im Vorsprung.
Und Karl gab auf dem Schotter alles, daraus resultierten zwei perfekte Fahrten. Leider musste die letzte Wertungsprüfung etwas verkürzt werden, zogen sich die Läufe doch leider wieder bis in die Nacht. Die letzte Wertungsprüfung musste bei kompletter Dunkelheit gefahren werden. Schnell wurden die Abdeckungen vom Lichterbaum abmontiert. Alles lief perfekt und das Team war mit dem ersten Tag hoch zufrieden.
Ab ins Hotel und duschen, danach zum Apfelbeck nach Mamming - Siegerehrung. Karl wollte eigentlich unmittelbar nach den Läufen Richtung Frohburg ziehen um dort als Ostdeutscher Autocrossmeister geehrt zu werden, aber da sich die Läufe eh schon in die Dunkelheit hinzogen, verzichtete er und blieb in Mamming.
Dann war es so weit, endlich der Aushang, eigentlich sollte es für den ersten Platz reichen, doch dann die Enttäuschung. Es blieb beim zweiten Platz. 9 Sekunden Rückstand auf die Sieger. Die mussten im letzten Wertungslauf wohl eine Rakete an ihrem Fahrzeug gezündet haben. Mit dieser Zeit haben sie sogar weit aus überlegenere Fahrzeuge geschlagen. Aber so ist es halt. Nichts desto Trotz freute sie sich über den zweiten Platz. Morgen war ja auch noch ein Tag. Und auch der Pokal für den zweiten Platz war wahrlich ein "Gerät".

Am nächsten Morgen das gleiche Problem wie am Vortag, das Team musste früh raus und deswegen musste wieder das Frühstück ausfallen. Eigentlich war richtig schlechtes Wetter vorausgesagt, aber zunächst hielt es. Das Abfahren der Strecke mit "Aufschrieb" ging noch schneller als am Vortag, waren heute nur zwei Wertungsprüfungen zu fahren, beide auch noch auf der gleichen Strecke, einmal "rechts" rum und einmal "links" rum. Der Aufschrieb selbst gestaltete sich genauso unproblematisch und kurz wie am Vortag, Karl wollte einfach keinen.

Karl war das alles egal, hauptsache Schotter und davon gab es an diesem Tag genügend, der Asphaltanteil war sehr überschaubar. Die Wertungsprüfungen liefen deshalb allesamt auch gut und es gab keine großen Probleme. Ein paar Mal ging`s allerdings ans Limit, der Mitsubishi kam länger quer, aber Karl hatte seiner Meinung nach alles unter Kontrolle.
Am Nachmittag kam dann der Regen. Deshalb und wegen vieler Unterbrechungen und vielen "Ausrutschern" kam es zu langen Wartezeiten zwischen den WP´S. Teilweise wurde schon gemunkelt, dass auf den vierten Wertungslauf verzichtet wird, doch letztlich gelang es dem Veranstalter wieder, alle Wertungsläufe rechtzeitig durchzuführen.
Wieder warten. Das Verladen ging super schnell, war ja nichts kaputt geworden.
Dann die Erlösung. 1.Platz für vier Klasse Läufe. Solche Wochenenden dürfen öfters kommen. Jetzt noch knapp 300 Kilometer nach Hause und das war es dann mit der Saison 2013. Ein prima Abschluss.
JB