Fürst von Wrede Rallye
31. März 2012
Die 3. Rallye für die "alten" Hasen
Am 31.03.2012 war es wieder so weit, die Fürst von Wrede Rallye in Ellingen stand auf dem Programm. Wie schon letztes Jahr bei ihrem allerersten Rallyeauftritt wollten Karl und Jürgen es wieder wissen. Die Rallye stand heuer unter einem besonderen Ereignis, war es doch eine Jubiläumsrallye, die 10. Auflage der Fürst von Wrede Rallye. Das Fürstenhaus zeigte sich sehr erfreut, dass die Rallye sich deutschlandweit etabliert hat und freute sich auch über das große und von weit her angereiste Starterfeld.
Wie schon letztes Jahr gingen beide auf ihrem Mitsubishi Colt an den Start. Die Wertungsprüfungen entsprachen den Prüfungen vom Vorjahr, weswegen die Strecke größtenteils schon bekannt war und beide die Einführungsrunde für den Aufschrieb auch nur einmal absolvierten.

Jürgen hat sich von Karl überreden lassen, heuer den Aufschrieb etwas kürzer zu gestalten. Einem alten Rallyehasen wären die Haare zu Berge gestanden, hätte er einmal Jürgens Aufschrieb gesehen.
Wie schon im Vorjahr ging es in Mischelbach auf die erste Wertungsprüfung. Hier unterhalb des Schlosses Sandsee war der Start und gleich hier sollte sich die Spreu vom Weizen trennen, war es doch eine sehr anspruchsvolle Prüfung durch den Wald.
Heuer ging alles glatt und Karl fuhr eine hervorragende erste Wertungsprüfung, wenngleich er meinte Jürgen hätte ihn zu Beginn des zweiten Waldstückes zu sehr gebremst indem er Karl immer wieder sagte, er solle es nicht übertreiben. Auch die letzte lange Rechtskurve hoch im Wald, bei welcher sie letztes Jahr gleich hier den ersten Abflug in den Graben hatten, passierten sie ohne Probleme. Die Euphorie war groß und weiter ging es zu den nächsten Wertungsprüfungen.
Später stellte sich heraus, dass für viele Teams die erste Wertungsprüfung auch schon die letzte war, zerlegten doch einige Fahrer ihre Fahrzeuge und parkten im Wald. Dies musste der Veranstalter dann schmerzlich spüren, kam hier doch schon der Zeitplan gewaltig durcheinander. Aufgrund der vielen Unfälle musste man zur dritten Wertungsprüfung schon fast zwei Stunden Wartezeit hinnehmen.
Ansonsten lief es super, Karl und Jürgen kamen ohne Probleme durch die Wertungsprüfungen und lagen in ihrer Klasse immer vorne mit dabei. Eigentlich konnte sich Karl auch keine großen Patzer erlauben, hatten die beiden doch eine Onboard-Kamera in ihrem Fahrzeug und filmten alle Wertungsprüfungen. Jürgen gab Karl mehrfach zu verstehen, sollte er einen groben Fehler machen, würde er es auf YouTube veröffentlichen.
Beide hatten von Wertungsprüfung zu Wertungsprüfung mehr Spaß und es wurde langsam Abend. Die letzte Wertungsprüfung mussten sie bei völliger Dunkelheit absolvieren, war auch mal was anderes und äußerst spannend. Hatten alle Fahrer doch die gleichen Voraussetzungen. Karls Lichterbaum am Fahrzeug verwandelte die Nacht zum Tag.
So zog sich dann auch die Siegerehrung hin und erfolgte auch erst kurz vor Mitternacht. Das Warten hatte sich aber gelohnt, ein hervorragender 2. Platz in ihrer Klasse ließ beide strahlen und Vorfreude auf die nächsten Rallyes aufkommen.

Mossandel Rallye
03./04. November 2012
Rallye - Doppelveranstaltung im niederbayerischen Mamming
Es war wieder soweit - Karl und Jürgen machten sich auf den Weg, ihre zweite Rallye in diesem Jahr zu fahren. An diesem Novemberwochenende waren wie üblich zwei Rallyes an zwei aufeinander folgenden Tagen zu fahren. Am Samstag der Lauf zur Wertung des NAVC, am Sonntag dann die mittlerweile berühmt berüchtigte Mossandl Rallye mit einem extrem hohen Schotteranteil von fast 100 %. Auf diese Veranstaltung hatte Karl lang gewartet.
Freitag

Erstmals ließen es die beiden etwas komfortabler angehen. Sie mieteten sich für das Wochenende beim "Apfelbeck" ein. Die Wohnmobile blieben zu Hause. Die richtige Entscheidung, denn es waren mehrere Teams beim Apfelbeck abgestiegen.
Die Abnahme des Fahrzeugs erfolgte bereits am Freitagabend. Das hatten wohl mehrere Teams vor und so zog es sich etwas hin. Die Sportkommissare an der Abnahme leisteten einen super Job und so konnte man den Abend beim Apfelbeck ausklingen lassen.
Samstag

Samstag früh, Karl hatte eine kurze Nacht. Im Hotelzimmer stand ein Fernseher und es liefen zu viele Western. Er gab aber Jürgen die Schuld. Dieser hätte nachts zu laut "geschnauft". Nach dem Frühstück endlich war es soweit, ab ins Fahrerlager. Erst einmal das Roadbook holen und dann waren sie auch schon auf der Strecke. Karl hatte sich zwischenzeitlich bei einigen anderen Teams umgesehen auf welchen Reifen diese starten werden. Die Straßen waren noch nass und so überlegte der eine oder andere nicht auf Slicks sondern auf Regenreifen zu fahren. Karl und Jürgen vereinbarten, die Reifenwahl bis nach der Besichtigungsrunde zu verschieben.
Die Streckenführung war vom Vorjahr noch bekannt, lediglich die Anfahrt zu den einzelnen Wertungsprüfungen war geändert. Sowohl im Roadbook als auch bei der Ausgabe der Startunterlagen wurde bereits eindringlich darauf hingewiesen, dass man zwischen den einzelnen Wertungsprüfungen langsam fahren solle, es werde kontrolliert. Hier wurde sogar die Geschwindigkeit um jeweils 10 km/h unter der gültigen StVO vorgeschrieben. Eine sinnvolle Maßnahme.
Die Strecke der ersten Wertungsprüfung brachte dann keine großen Überraschungen, lediglich an mehreren Stellen war der Asphalt nass und schmutzig. In den Waldstücken lag an den Straßenrändern, die meist großzügig genutzt werden, teilweise viel Laub. Die erste Wertungsprüfung (WP) musste dreimal gefahren werden. Der Straßenbelag war hier nur Asphalt, nicht unbedingt Karls Lieblingsuntergrund. Die zweite WP um das Mossandl Kieswerk wurde dann nur zweimal gefahren. Dies wurde kurzfristig geändert, denn die Strecke sollte am Folgetag auch noch halten. Hier ergaben sich ebenso keine großen Überraschungen. Diese Strecke war von der Führung her auch bekannt.
Zurück im Fahrerlager waren die ersten Fahrzeuge der vorderen Startgruppen bereits unterwegs. Bei der Reifenwahl entschieden die beiden wie die meisten anderen Teams. Sie blieben auf den Slicks. Es dauerte nicht mehr lange und Karl und Jürgen nahmen die erste WP unter die Räder. Die WP lief gut, Karl war jedoch nicht ganz zufrieden, meinte er doch, er wäre zu zurückhaltend, insbesondere in den Waldstücken und an der Schikane gefahren. Das passte schon, er sollte es nicht gleich in der ersten WP übertreiben.
Jürgen filmte alle WP`s, die Kamera mit der Hand haltend. Somit konnte er sich nicht ausschließlich auf seinen Aufschrieb konzentrieren, aber brauchte Karl diesen überhaupt? Ruck zuck waren die ersten drei WP`s vorbei und man traf sich zur Mittagspause im Kieswerk. Das einzige Thema unter den Teilnehmern waren die Zeiten. Bisher hingen keine Zeiten aus und so konnte man nur raten. Das schlimmste für unser Team war die Annahme, dass sie Strafsekunden für zu schnelles Fahren auf den Verbindungsetappen erhalten haben. Im Roadbook stand deutlich "bei Geschwindigkeitsüberschreitungen wird eine Strafzeit und ein Strafgeld ausgesprochen." Tatsächlich stand nach der zweiten WP ein Offizieller in einer 30er Zone und notierte alle Fahrzeuge die an ihm vorbeifuhren. Laut Geschwindigkeitsmessung fuhren wir zwar nur ca. 30, aber war das erlaubt? Laut Roadbook durften wir höchstens 20 km/h fahren. Für unser Team war klar, das gibt eine Strafe. Karl sah es gelassen, diesen Zeitverlust wollte er auf Schotter locker wieder einfahren, was wiederum Jürgen etwas beunruhigte.
Im Fahrerlager dann ein schneller Reifenwechsel. Die Slicks mussten runter und die Winterreifen für die Schotterpisten drauf. Die Formel 1 hätte kaum schneller wechseln können. Bis Jürgen reagieren konnte, war Karl schon fertig. Karl hatte extra investiert und neue Winterreifen aufziehen lassen, denn dies war der Untergrund auf den er wartete.
Dann ging es auf den Schotter. Karl war in seinem Element. Zunächst eine, wie sein Beifahrer empfand, perfekte Fahrt.
Dann aber kurz bevor es auf ein kleines Stück Asphalt ging kam der Mitsubichi quer. Sie rutschten von der Schotterpiste in den Acker. Kein Problem, Rückwärtsgang eingelegt, rausfahren und weiter geht's, dachten sie. Ein Streckenposten kam angerannt und deutete an, aufzuhören. Offensichtlich war etwas mit den Reifen. Doch wer Karl kennt, der weiß, so lange sich noch ein Rad dreht, wird gefahren. So war es dann auch. Mit einem Platten fuhr er die restliche Wetungsprüfung zu Ende. Die war noch lang, beide waren ja noch nicht mal im Schotterwerk. Hielt das Auto? Karl schaffte es ins Schotterwerk und jetzt kam das größte Problem. Mit Mühen kämpften sie sich den Schotterhügel hoch. Geschafft, jetzt ging es nur noch abwärts und ins Ziel. Nur noch auf der Felge und unter dem Applaus der Zuschauer im Schotterwerk überquerten sie die Ziellinie. Aber der Preis war hoch, denn die Zeit war kaputt.
Na gut, noch eine WP, den Tag heften wir mal unter Erfahrungen ab, dachten sie. Morgen gibt es ja eine zweite Chance, ein zweites Rennen.
Die letzte WP ging dann glatt. Karl fuhr ein richtig gutes Rennen und der erste Tag war geschafft. Die Stimmung war dennoch mies, die versaute vierte WP wegen des Reifenschadens und die drohende Zeitstrafe wegen der Geschwindigkeitsüberschreitung taten ihr übriges.
Jetzt noch Abnahme des Fahrzeugs für die morgige Rallye und dann ab ins Hotel. Mittlerweile waren auch die Zeiten der ersten drei WP`s angeschlagen. Da lagen beide nicht unbedingt vorne.
Abends im Saal beim Apfelbeck dann die Siegerehrungen. Kein Teilnehmer wusste wie es gelaufen war. Naja, der Tag war für die beiden sowieso abgehakt. Endlich wurden die Zeiten angeschlagen. So richtig wollte aber keiner von ihnen das Drama auch noch nachlesen. Hoffentlich nicht letzter. Karl machte sich dann doch auf und ging zum Aushang der Zeiten. Seine Miene war nicht gerade toll als er zurückkam. Vorletzter, ach du Sch….. Doch dann ein Grinsen. Zweiter Platz. Jürgen konnte es nicht glauben und dachte, Karl wollte ihn nur verarschen. Aber tatsächlich 2. Platz. Die anderen Teams hatten sich an den Schikanen etliche Strafzeiten eingehandelt und fielen so hinter unser Team zurück. Diese Platzierung trotz des platten Reifens, welch ein Wahnsinn.
Hier hatte es sich wieder einmal gezeigt. Karl ist auf losem Untergrund einfach super unterwegs. Er maulte zwar immer wieder, dass er an den Schikanen zu langsam gefahren sei, aber die Platzierung gab Jürgen Recht, es nicht zu übertreiben. Sie passierten alle Schikanen ohne eine Berührung.
Großer Unmut hingegen bei vielen anderen Teams. Mehr als die Hälfte aller Starter erhielten an den Schikanen Strafzeiten aufgebrummt. Der Veranstalter hatte dieses Mal extra Sportkommissare dort platziert, um jede Verfehlung ahnden zu können. Die meisten Teams wollten es nicht wahrhaben und hatten die Schikanen doch "höchstens leicht berührt". Für Karl und Jürgen ein super Abend, welcher den Tag plötzlich in einem ganz anderen Licht erscheinen ließ. Was konnte morgen eigentlich noch passieren? Karl meinte, er könne morgen ruhig ein bisschen mehr Gas geben und alles auf eine Karte setzen, ist ja jetzt egal. Das Wochenende war schon gerettet, eine gute Platzierung und ein schöner Pokal. Diese Reden bereiteten Jürgen nicht unbedingt eine ruhige Nacht.
Sonntag

Am Sonntagmorgen herrschte herrliches Wetter. Angesagt war eigentlich schlechteres Wetter, aber wenn Engel reisen…
Es war wieder nicht viel Zeit, schon waren die beiden auf der Besichtigungsrunde. Die Strecke kannten sie schon vom Vortag. Diesmal wurden die WP's in entgegengesetzter Richtung gefahren. Dennoch kaum eine Überraschung, lediglich nach dem Start fuhr man im Kieswerk eine Sonderrunde für die Zuschauer.
An diesem Sonntag nur eine WP die viermal gefahren werden musste. Hoffentlich halten heute die Reifen. Und sie hielten. Karl fuhr vier saubere Läufe, wenngleich er Jürgen teilweise an den Rand des Verzweifelns brachte. Er ließ keinen Sprunghügel aus, besonders nicht den Zielsprung. Karl wollte unbedingt den weitesten Sprung erzielen, die Landungen waren jedoch teilweise sehr hart.
Doch es lief alles problemlos, lediglich ein kleiner Patzer bei einer missglückten Handbremswende im Kieswerk. Der kostete aber kaum Zeit. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen unseres Teams nach der letzten WP.
Am Ende des Tages standen Karl und Jürgen bei der Siegerehrung tatsächlich ganz oben und holten sich den Pokal für den ersten Platz. Was für ein Wochenende. Da wurde selbst die Heimfahrt nicht lange, konnten sie sich doch immer wieder über die verschiedenen Szenen der beiden Tage unterhalten.
Leider war diese Rallye auch der letzte Wetbewerb im Jahr 2012. Auf jeden Fall war es ein würdiger Saisonabschluss für die beiden. Jürgen meinte nach der Veranstaltung, wenn es im Rallyesport eine "Schotter-Meisterschaft" gäbe, so würde Karl wohl nichts anderes mehr fahren.
JB
"Volles Gratulat" vom gesamten Stock- Car- Team an das erfolgreich Rallyeteam
Alle Vereinsmitglieder des SCT- Road- Runners freuen sich auf die Saison 2013 und hoffentlich viele schöne Rennen und Erfolge in den verschiedenen Motorsportklassen.